Lang, lang ist es her, dass wir in Ecuador waren.
Nach mehr als einen Jahr habe ich mich schließlich doch dazu überreden lassen, zusätzlich zu dem Blog meine Reiseerfahrungen auch noch in einem Podcast mitzuteilen und zwar im höchst exzellenten Luftpost-Podcast vom Dani.
Falls es euch interessiert, was dort so erzählt wurde, werft einen Blick hierauf.
Euer Christoph
Eine Reise nach Ecuador
Sonntag, 9. Februar 2014
Freitag, 23. November 2012
Hola! ¿Qué tal?
Perdone, der Blog ist leider nicht ganz rechtzeitig beendet
worden. Das liegt nicht daran, dass wir im Nebel des Freisinger Mooses den
Landeplatz nicht gefunden haben, sondern dass wir natürlich nach der langen
Abwesenheit erst einmal mit tausend Dingen konfrontiert waren, die so lange auf
uns gewartet haben.
Wow, aber wenn man so nachdenkt, was wir so alles erlebt und
gesehen haben, kommt es manchmal fast schon surreal vor. Jedenfalls war es
natürlich ein ganz schöner Kulturschock. Nicht nur die Zeitverschiebung und die
fiese Kälte, sondern auch der ungewohnte Luxus, die Preise und diese Ruhe (ich
fand den Lärm in Freising vor Ecuador noch unerträglich…)!
Die vielen Eindrücke müssen jetzt erst noch so nach und nach
verarbeitet werden.
Jedenfalls Respekt an alle, die den Blog von vorne bis
hinten durchgelesen haben. Ist doch ganz schön viel geworden…
Euer Johannes und Christoph!
Mittwoch, 14. November 2012
Mindo – Ein weiterer paradiesischer Ort und ein schöner Abschluss
Die Bergnebelwälder der extrem artenreichen Chóco-Bioregion |
Auch wenn wir langsam das lange Busfahren leid sind, haben
wir ein letztes Mal aufgemacht. Und zwar diesmal nach Nordwesten! Der Zielort
war Mindo, nicht gerade groß, aber an einer Hauptroute nach Esmeraldas also an
die Küste, in einem Vulkankegel auf 1.200 m gelegen und von tropischen
Nebelwäldern umgeben. Die Fahrt gestaltete sich wider Erwarten dann als recht
umständlich. Das spontane Einsteigen in einen der Busse an dem großen Kreisel
im Norden von Quito hat noch ganz gut geklappt, nur hat uns der Busfahrer dann
etwa 30 min. vor Mindo an einem anderen „La
Y“ (Abzweig nach Nanegalito) „herausgeworfen“. Nach längerem Herumfragen (die
meisten Leute wollten uns für einen überzogenen Preis selbst nach Mindo fahren)
sind wir dann doch wieder mit einem anderen Bus bis zum richtigen „La Y“
gekommen, wo wir dann auch schließlich ohne viel zu warten zusammen mit einigen Einheimischen in einem großen
Pick-Up (Sammeltaxi) die letzten 7 km runter ins Mindo-Valley manövriert
wurden.
Dort angekommen haben wir erst einmal ausführlich in einem
staubigen Restaurant zu Mittag gegessen (klassich: Suppe, große Mengen Reis mit Hähnchen und
selbstgemachte Limonade, $2,50 ) und die ruhige Atmosphäre bei angenehmen
Temperaturen auf uns wirken lassen. In dem etwas größeren Dorf besteht fast
jedes zweite Haus aus einem Restaurant oder einer Unterkunft und fast überall
schmücken Vögel die Eingänge und Namen. Klar, das Mindo-Valley zählt mit über
400 Vogelarten zu den besten und beliebtesten Vogelbeobachtungsgebieten
Ecuadors, aber dass es so extrem auf den Birdwatching-Tourismus ausgelegt ist,
hat mich dann doch überrascht, zumal wir dann doch nur sehr wenigen
Fernglasträgern begegnet sind. Viel stärker besucht waren da doch die
Canopy-Anlagen (Klettergärten), von denen es hier mindestens 3 Verschiedene
gibt.
Ein „Bio-Hostal“ (Bio gibt’s sonst in Ecuador so gut wie gar
nicht) hat uns spontan so gut gefallen, dass wir dort gleich eingecheckt sind. Es
gab neben einer gemütlichen Chillecke (Hängematten) einem Balkon und einem frei
nutzbaren PC mit Internet auch eine nette Bibliothek (v.a. Vogelbücher…) und
wir hatten das Dormitory ganz für uns allein. Der Hostalbesitzer war demnach
auch ein Ornithologe, der Führungen anbietet und stolz in gebrochenem Englisch
berichtete, dass er auch im Lonly Planet stehe.
Vögel angeschaut hab ich dann allerdings ohne Führung, das
schon den ohnehin schon arg strapazierten Geldbeutel doch ungemein, aber nicht
ohne nützliche Tipps ;) Wirklich wahr, es wimmelt schon in Mindo nur so von
bunten tropischen Vögeln und auf dem Weg entlang der kleinen Flüsse und die
Berge rauf konnten so einige spektakulären Tukane, Tangaren, Papageien und
anderes entdeckt werden. Das entschädigt auch den misslungenen Versuch, vor Anbruch
des Tages zu den Balzplätzen der „Gallos de la Pena“ (Felsenhähne) zu laufen.
Mit vielen Eindrücken gings dann wieder, diesmal direkt mit
dem Bus von Mindo in nicht viel mehr als 2 Std. zurück nach Quito, wo es gerade
aus Eimern zu schütten begann.
Braunschwanzamazilie / Rufous-tailed Hummingbird / Amazilia tzacatl |
Azurkopftangare / Blue-necked Tanager / Tangara cyanicollis |
Weißnackentityra / Masked Tityra / Tityra semifasciata |
Pale-mandibled Araçari (Pteroglossus erythropygius) |
Andenbartvogel / Red-headed Barbet / Eubucco bourcierii |
Goldtangare / Golden Tanager / Tangara arthus |
Grüntangare/ Bay-headed Tanager / Tangara gyrola |
Goldbürzelorganist / Golden-rumped Euphonia / Euphonia cyanocephala |
Schmuckreiher / Snowy Egret / Egretta thula |
Blutbürzelarassari / Crimson-rumped Toucanet / Aulacorhynchus haematopygus |
Freitag, 9. November 2012
Wir leben noch ...
An dieser Stelle ist mal wieder eine Entschuldigung fällig:
Der Blog hinkt stark hinter unseren Erlebnissen her. Ich hoffe ich kann die Lücken nachträglich stopfen...
Ich werde die nächsten Posts so datieren, wie wir sie erlebt haben, also wird es sich lohnen, einen Blick in die "Vergangenheit" zu werfen ...
Dienstag, 6. November 2012
Cuyabeno-Wanderung Tag V - die Abreise:
Mit einer genialen Wanderung in der Lagune (geniale Morgenstimmung) ging die erlebnisreiche Tour nun auch schon wieder dem Ende entgegen. Nach der langen Rückreise mit Motorboot und Bus sind wir dann am Nachmittag wieder wohlbehalten im wieder sehr heißen Lago Agrio angekommen.
Mit dem Nachtbus gings dann direkt nach Papallacta zu den Thermalquellen, wo wir uns ausgiebig im warmen Wasser auf 3.250 m NN entspannen konnten!
Der Fußabdruck eines großen Kaimans |
großes Fressen |
Nester von Oropendolas |
und noch einmal eine Großamilie des Hoatzins |
eine Schildkröte. Viele von diesen saßen auf den Baumstümpfen und sprangen fast immer ins Wasser, wenn wir vorbeifuhren |
Thermalbad Papallacta |
Montag, 5. November 2012
Cuyabeno-Wanderung Tag IV - Maniokbrot und Schamanismus:
Da die Einheimischen meistens bald nach der Dunkelheit schlafen gehen und auch schon wieder bei Tagesanbruch auf den Beinen sind, konnten wir Gilberto schnell dazu überreden, mit ihm zusammen eine frühmorgendliche Tour zu machen, diese bestand dann darin, um kurz vor 5 mit dem Motorboot zu den Kanus zu fahren und dann von dort aus wieder zurück zur Lodge zu paddeln. Tatsächlich haben wir wieder viel gesehen. Besonders deutlich wurde uns dann der geniale Unterschied zwischen von dem geräuschlosen, langsamen Paddeln und dem stinkenden Motorboot (alle anderen Touren waren ausschließlich mit Motorbooten unterwegs). Wir sahen nämlich auf einmal jede Menge Hoatzine und andere Vögel in den Bäumen und am Uferrand.
Nach dem köstlichen Frühstück sind wir dann wieder gemeinsam den Fluss weiter abwärts gepaddelt, mit dem Ziel, das Dorf, wo Aldemar herkommt zu besuchen. Der Weg dorthin war wieder sehr abenteuerlich, da der Fluss sich auf 2 Arme aufteilte und wir den Kleineren wählten (mit der Absicht, eine Anakonda zu sehen, was uns leider nicht gelang).
Am Dorf angekommen (welches zurzeit nur über den Landweg zu erreichen war), schauten wir dann zu, wie Maniok-Brot gemacht wird. Und zwar von der Ernte angefangen! Die Bewohner leben zwar sehr abgeschieden von der Außenwelt, aber dennoch sind die Spuren der Moderne auch hier schon nicht mehr zu übersehen.
Weiter gings mit einem weiteren kulturellen Highlight, ein Besuch bei einem Schamanen, weiter flussabwärts. Er erzählte uns viel von seiner Arbeit und hatte sich extra für uns seine komplette traditionelle Kleidung aus vielen Papageifedern und Ketten (inklusive seiner wertvollstensogar, vollständig aus Jaguarzähnen) angezogen.
Die lange Rückfahrt mit dem Motorboot zur Lodge gestaltete sich dann aufgrund des niedrigen Wasserstands schwieriger als gedacht, sodass wir in der Abenddämmerung erst wieder ankamen. Ademasm, der Bootsfahrer, war danach aber ziemlich müde…
Das Kochteam hat sich sodann mit einem abermals leckeren Abendessen und einem selbstgebackenen Kuchen (ohne Backofen!) bedankt.
Nach dem köstlichen Frühstück sind wir dann wieder gemeinsam den Fluss weiter abwärts gepaddelt, mit dem Ziel, das Dorf, wo Aldemar herkommt zu besuchen. Der Weg dorthin war wieder sehr abenteuerlich, da der Fluss sich auf 2 Arme aufteilte und wir den Kleineren wählten (mit der Absicht, eine Anakonda zu sehen, was uns leider nicht gelang).
Am Dorf angekommen (welches zurzeit nur über den Landweg zu erreichen war), schauten wir dann zu, wie Maniok-Brot gemacht wird. Und zwar von der Ernte angefangen! Die Bewohner leben zwar sehr abgeschieden von der Außenwelt, aber dennoch sind die Spuren der Moderne auch hier schon nicht mehr zu übersehen.
Weiter gings mit einem weiteren kulturellen Highlight, ein Besuch bei einem Schamanen, weiter flussabwärts. Er erzählte uns viel von seiner Arbeit und hatte sich extra für uns seine komplette traditionelle Kleidung aus vielen Papageifedern und Ketten (inklusive seiner wertvollstensogar, vollständig aus Jaguarzähnen) angezogen.
Die lange Rückfahrt mit dem Motorboot zur Lodge gestaltete sich dann aufgrund des niedrigen Wasserstands schwieriger als gedacht, sodass wir in der Abenddämmerung erst wieder ankamen. Ademasm, der Bootsfahrer, war danach aber ziemlich müde…
Das Kochteam hat sich sodann mit einem abermals leckeren Abendessen und einem selbstgebackenen Kuchen (ohne Backofen!) bedankt.
ein junger Marmorreiher |
Erzfischer (einer von 5 hier vorkommenden Eisvogelarten) |
wieder mal die lustigen Hoatzine |
Blumen zum Essen (nur Tiere) |
und zum Schmücken (nur für Menschen.)... |
Limonenameisen. Genießbar! |
erntereife Maniok-Pflanze |
und die Weiterverarbeitung |
das fertige Maniokbrot |
Thomas, der Schamane |
Sonntag, 4. November 2012
Cuyabeno-Wanderung Tag III - unter Piranhas und Kaimanen:
Nach dem frühmorgendlichen Delfinbeobachten vom Steg der Lodge aus gabs dann wieder ein gutes Frühstück und es ging zum nächsten Programmpunkt. Eine Wanderung zu Fuß unweit de Lodge durch den Urwald.
Gilberto, der Native-Guide (Anfang 50, mehrere Jahre "Bürgermeister" seiner Gemeinde, vom Stammm der Cofan), führte uns durch die Auwald- (Varzea) und Trockenwaldzonen (Terra firme) und erzählte uns viel über (Heil)pflanzen (Bäume, verschiedene Palmen und Früchte) und zeigte uns, wie man in wenigen Minuten aus einem Palmenblatt einen praktischen Rucksack bauen kann.
Wie man eine Vogelfalle baut hat er uns dann auch noch demonstriert. Eine geschickte Anlage aus Stöckchen und einer Schnur. Die Schnüre werden ebenfalls aus Naturfasern aufwändig hergestellt. Beim Zurücklaufen gabs dann noch nochmal eine ordentliche Dusche von Oben, was bei den Temperaturen nicht schlecht war.
Nachmittags sind wir dann gespannt zum Piranha-Fischen zur Lagune aufgebrochen, diesmal mit einsetzendem Regen. Das war gar nicht schlecht, da deshalb einige Kaimane auf Trockenen aufhielten, als wir in die Lagune einbogen.
Die Lagune wird gar nicht vom Cuyabeno gespießt, sondern von kleineren Nebenflüssen. In den 2 Trockenzeiten pro Jahr ist es normal, dass die Lagune fast komplett austrocknet und überall Gras anfängt zu wachsen. Nur war es dieses Jahr anders, weil wir eigentlich gerade am Anfang der 2. Trockenzeit sein sollten. Da es aber die letzten Monate ungewöhnlich wenig geregnet hat, ist die Regenzeit dazwischen komplett ausgefallen…
Deshalb zumindest zum Fischen optimale Bedingungen. Mit unseren Holzruten und Fleischbrocken hatten wir dennoch nicht allzu viel Erfolg, das die Tiere meistens nur das Fleisch geschickt um den Haken herum abknabberten. Dennoch konnten wir ein paar Fische fangen und bestaunen. Danach haben wir sie aber wieder ins Wasser geworfen, da wir offiziell nichts aus dem Wildlife-Reservat mitnehmen dürfen.
am Fuß eines mächtigen Ceibo-Baumes |
Fußabdrücke von einem Flachland-Tapir |
Gilberto, in seinem traditionellen Outfit |
Samen von einer Baumart |
Hoatzine. Kein seltener Anblick hier! |
Piranha Nr. 1 |
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