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Die Bergnebelwälder der extrem artenreichen Chóco-Bioregion |
Auch wenn wir langsam das lange Busfahren leid sind, haben
wir ein letztes Mal aufgemacht. Und zwar diesmal nach Nordwesten! Der Zielort
war Mindo, nicht gerade groß, aber an einer Hauptroute nach Esmeraldas also an
die Küste, in einem Vulkankegel auf 1.200 m gelegen und von tropischen
Nebelwäldern umgeben. Die Fahrt gestaltete sich wider Erwarten dann als recht
umständlich. Das spontane Einsteigen in einen der Busse an dem großen Kreisel
im Norden von Quito hat noch ganz gut geklappt, nur hat uns der Busfahrer dann
etwa 30 min. vor Mindo an einem anderen „La
Y“ (Abzweig nach Nanegalito) „herausgeworfen“. Nach längerem Herumfragen (die
meisten Leute wollten uns für einen überzogenen Preis selbst nach Mindo fahren)
sind wir dann doch wieder mit einem anderen Bus bis zum richtigen „La Y“
gekommen, wo wir dann auch schließlich ohne viel zu warten zusammen mit einigen Einheimischen in einem großen
Pick-Up (Sammeltaxi) die letzten 7 km runter ins Mindo-Valley manövriert
wurden.
Dort angekommen haben wir erst einmal ausführlich in einem
staubigen Restaurant zu Mittag gegessen (klassich: Suppe, große Mengen Reis mit Hähnchen und
selbstgemachte Limonade, $2,50 ) und die ruhige Atmosphäre bei angenehmen
Temperaturen auf uns wirken lassen. In dem etwas größeren Dorf besteht fast
jedes zweite Haus aus einem Restaurant oder einer Unterkunft und fast überall
schmücken Vögel die Eingänge und Namen. Klar, das Mindo-Valley zählt mit über
400 Vogelarten zu den besten und beliebtesten Vogelbeobachtungsgebieten
Ecuadors, aber dass es so extrem auf den Birdwatching-Tourismus ausgelegt ist,
hat mich dann doch überrascht, zumal wir dann doch nur sehr wenigen
Fernglasträgern begegnet sind. Viel stärker besucht waren da doch die
Canopy-Anlagen (Klettergärten), von denen es hier mindestens 3 Verschiedene
gibt.
Ein „Bio-Hostal“ (Bio gibt’s sonst in Ecuador so gut wie gar
nicht) hat uns spontan so gut gefallen, dass wir dort gleich eingecheckt sind. Es
gab neben einer gemütlichen Chillecke (Hängematten) einem Balkon und einem frei
nutzbaren PC mit Internet auch eine nette Bibliothek (v.a. Vogelbücher…) und
wir hatten das Dormitory ganz für uns allein. Der Hostalbesitzer war demnach
auch ein Ornithologe, der Führungen anbietet und stolz in gebrochenem Englisch
berichtete, dass er auch im Lonly Planet stehe.
Vögel angeschaut hab ich dann allerdings ohne Führung, das
schon den ohnehin schon arg strapazierten Geldbeutel doch ungemein, aber nicht
ohne nützliche Tipps ;) Wirklich wahr, es wimmelt schon in Mindo nur so von
bunten tropischen Vögeln und auf dem Weg entlang der kleinen Flüsse und die
Berge rauf konnten so einige spektakulären Tukane, Tangaren, Papageien und
anderes entdeckt werden. Das entschädigt auch den misslungenen Versuch, vor Anbruch
des Tages zu den Balzplätzen der „Gallos de la Pena“ (Felsenhähne) zu laufen.
Mit vielen Eindrücken gings dann wieder, diesmal direkt mit
dem Bus von Mindo in nicht viel mehr als 2 Std. zurück nach Quito, wo es gerade
aus Eimern zu schütten begann.
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Braunschwanzamazilie / Rufous-tailed Hummingbird / Amazilia tzacatl |
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Azurkopftangare / Blue-necked Tanager / Tangara cyanicollis |
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Weißnackentityra / Masked Tityra / Tityra semifasciata |
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Pale-mandibled Araçari (Pteroglossus erythropygius) |
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Andenbartvogel / Red-headed Barbet / Eubucco bourcierii |
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Goldtangare / Golden Tanager / Tangara arthus |
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Grüntangare/ Bay-headed Tanager / Tangara gyrola |
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Goldbürzelorganist / Golden-rumped Euphonia / Euphonia cyanocephala |
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Schmuckreiher / Snowy Egret / Egretta thula |
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Blutbürzelarassari / Crimson-rumped Toucanet / Aulacorhynchus haematopygus |