Pflanzen und Feuerwerk

Jardín Botanico de Loja

Samstag war natürlich wieder Loja-Tag. Der Johannes und ich sind zusammen mit dem Daniel um 2 Uhr aufgebrochen, wir haben im Bus sogar einen Sitzplatz bekommen. Der Daniel hat dann diverse Besorgungen in Loja erledigt während wir uns den "Jardín Botanico de Loja", also den Botanischen Garten von Loja angeschaut haben. Der Garten war ziemlich nett, die heimischen Baumarten sind ziemlich beeindruckend und es ist interessant festzustellen, wie wenige davon bei uns im Bergregenwald so wachsen. Der Botanische Garten ist nicht allzu groß, aber in verschiedene Sektionen unterteilt. Es gibt eine Arboretum, mit allen hiesigen Baumarten (was doch ziemlich viele sind), eine Orchideen-Abteilung, die leider im Moment nicht so spektakulär ist, da kaum Orchideen am Blühen waren, einen Nutz- und Heilpflanzen-Garten, in dem manch auch so manches aus Europa bekanntes Gewächs wiederfinden konnte und einen Rosengarten. Zwischen den einzelnen Sektionen waren natürlich auch noch ungeordnet ganz viele beeindruckenden Pflanzen zu sehen, wen es interessiert sind natürlich wie immer die Bilder nahe zu legen. Für einen Dollar Eintritt (einen halben für Ecuadorianer) war das ein sehr netter Zeitvertreib und wenn ich in Loja wohnen würde, würde ich bestimmt öfter dort vorbeischauen.

Nach dem Botanischen Garten ging es dann mit dem Bus zur Fußballhalle, wo wir uns mit Dennis, Alex, Dominik und Belén trafen, die die letzten Tage in Vilcabamba verbracht hatten. Diesmal mussten wir nur anfangs mit acht, später dann mit zehn Spielern auskommen. War zwar noch anstrengender als sonst, aber irgendwie auch witziger.

Im Anschluss daran fuhren wir noch in das Zentrum von Loja, wo gestern (also Samstags) die Feierlichkeiten zu Ehren der heiligen Jungfrauenstatue zu Ende gingen. Wie ich bereits schon mal berichtet habe, gab es vor ein paar Wochen (ich glaube 3) eine Prozession mit dieser Statue nach Loja, wo sie dann einige Zeit in der Kirche aufgestellt wurde. Um das Ganze zu feiern, habe die Lojarianer jedes Wochenende Feuerwerke abgefeuert und wir wollten uns das Spektakel natürlich auch noch gönnen, bevor es zu Ende war.

Yeah, Feuerwerk!

Weil an diesem Samstag auch noch der Jahrmarkt von Loja stattgefunden hat war die Stadt total überfüllt, ein richtiger Trubel, überall Straßenhändler mit komischen Fahrradgrills, auf denen sie verschiedene Sachen grillen und verkaufen (sehr begehrt: gegrillte Schweinehaut), Bauchladenverkäufer mit kandierten Äpfeln und allerlei Jahrmarktzeugs und vieles mehr.
Angekommen am Platz des Feuerwerks konnten wir dann auch direkt ein Castillo begutachten. Die Castillos sind hier in Ecuador so mittelgroße Bambuskonstruktionen mit bemaltem Papier, an denen unzählige Feuerwerkskörper befestigt sind. Diese werden dann angezündet und ein nicht mehr zu stoppendes Höllenspektakel nimmt seinen Lauf, welches dann meistens damit endet, dass das ganze Castillo in Flammen steht.

Ich bin mir auch leider nicht sicher, ob die Leute diese Castillos komplett selber bauen und die Feuerwerkskörper deshalb so dilettantisch sind oder ob es einfach nichts besseres gibt hier.
Wie dem auch sei, die Feuerwerke waren ziemlich beeindruckend und laut und Sicherheit wurde natürlich ganz groß geschrieben (senkrecht nach oben fliegende Raketen sind doch langweilig, oder?). Während wir zugeschaut haben verlief jedoch alles gut und die Feuerwehr musste nicht eingreifen, obwohl durchaus die eine oder andere Rakete in die Häuserfront oder die Zuschauermenge abgezischt ist.

Nach dem Feuerwerk gings dann wieder zurück zur Station, wo es glücklicherweise noch ein paar Reste vom leckeren Abendessen gab.

Eine Art Palmstrauch

Haufenweise abgefahrene Pflanzen ...

Ein Podocarpus-Baum

Ein Castillo vor der Zündung

v.li.: Daniel, Belén, Alex, Dennis, Johannes und Dominik

"*** Feuerwerk, ich hab nur nicht getroffen!" ;)

Eine Rakete in der Häuserfront ;)