Freitag, 28. September 2012

Antenas

Nachdem der Mittwoch wieder total verregnet war und es wieder etwas stürmte (eigentlich haben wir ja Trockenzeit und der Wind des „stürmischen Monat August“ hat sich nach unserem Peruaufenthalt auch endlich etwas gelegt), sind wir dann erst am Donnerstag auf den höchsten Punkt im Bearbeitungsgebiet der ECSF gestiegen. Er misst exakt 3.150 m ü NN und es bedarf einer ordentlichen Tageswanderung dorthin und zurück. Es wurde mal Zeit, dass ich diese tolle Wanderung durch alle Vegetationszonen und mit einer grandiosen Aussicht verwirklichte. Nur war dieser Tag wohl auch nicht der Beste dafür, da wir ab der ersten Möglichkeit, wo man aus dem dichteren Wald in eine faszinierende, lückige Gratwald-Zone eintaucht, von Wolken und Nieselregen empfangen wurden. Der Regen wurde dann immer stärker und wir waren bis oben dann schon fast komplett nass. Dort oben ist es zudem richtig kalt, sodass der 30-minütige Datentransfer von der Klimastation zur Zitterpartie wurde. Dennoch fand ich die Tour echt interessant und nahm mir vor, nochmal bei schönerem Wetter das Ganze zu wiederholen. Das es schon so bald war wurde, hätte ich im Traum nicht gedacht.

Mittwoch, 26. September 2012

Copa Sudamericana Loja - Sao Paulo

Die Berichte von dieser Woche sind überwiegend Erlebnisse von mir alleine, da Christoph noch mit den Nachwirkungen des Peruaufenthalts zu kämpfen hatte und das Bett nur sporadisch verlassen konnte (Es geht ihm aber jetzt wieder gut!).
Heute bin ich deshalb alleine mit einem differentiellen GPS-Gerät in den Wald gegangen, um dort die Positionen der Bäume zu präzisieren. Das geht mit diesem teuren 2 m Gestänge aber nur unter freiem Himmel, also im Wald normalerweise nicht. Aber auf Lichtungen und größeren Kronenlücken können manchmal genug Sateliten gefunden werden, sodass ich einige Messungen machen konnte. Von dort aus kann ich dann mit einem Laser am Gestänge die Entfernung zu einem Baum messen, welche zum Glück auch automatisch gespeichert wird.
ein weiterer Kandidat für den Regenwald-Fashion-Kontest (da versteckt sich eine Raupe drunter)
 
Am Abend war dann noch ein sportliches Highlight auf dem Programm! Um 17 Uhr gings mal wieder nach Loja. Klar, es handelt sich um Fußball, aber diesmal spielten wir nicht selbst, sondern die Fußballmanschaft von Loja gegen Sao Paulo aus Brasilien in der „Copa Sudamericana“! Nach einem kurzen Snack im Cafe Mimos am Parko Central haben wir uns dann als europäische Fan-Gemeinde (Dennis und Alex konnten sich tatsächlich vorher noch Loja-Trickos erwerben) auf den Weg zum Stadion gemacht. Die letzten Meter bis zum Eingang konnten wir schon die unglaubliche Stimmung und Spannung vor dem Spiel wahrnehmen. Auf der Straße boten einige Leute noch lauthals rufend ihre Karten zum Verkauf an. Im Stadium war natürlich die Hölle los. Die Fußballmannschaften wurden mit Silvesterraketen und anderen (in Europa natürlich nicht erlaubten) Lärm- und Lichtquellen sowie einer dreimal ums Stadion laufenden Laolawelle empfangen.  Es war tatsächlich randvoll, was bei einem Kartenpreis von 8 $ (entspricht fast einem durchnschnittlichen Tageseinkommen hier) nicht selbstverständlich ist. Das Spiel selbst war dann auch alles andere als langweilig. Gleich zu Beginn hätte Loja mindestens 2 Tore gegen die für einen Außenstehenden klaren Favouriten schießen können. Die Stimmung explodierte fast! Nach ca. 25 Minuten fror diese aber dann schlagartig ein, als Sao Paulo ein Tor schoss. Dadurch, dass wir auf der entgegengesetzten Seite saßen und natürlich kein einziger Mensch jubelte, bemerkten wir dies erst, alls der Anstoß ausgeführt wurde... Zum Glück stellte ein  wunderschönes Ausgleichstor dann noch kurz vor der Halbzeit die gute Stimmung vom Beginn wieder her. In der zweiten Halbzeit fiel dann kein weiteres Tor mehr, auch wenn es noch zu einer ganzen Reihe an Chancen kam (wohl auch deshalb, weil die beiden Mannschaften recht offensiv spielten und der Ball deshalb ziemlich oft im Stafraum herumhüpfte). Vor unseren Sitzen wurden übrigens nicht Würste, sondern Kokusmilch und frische Mangos ständig zum Verkauf angepriesen.



Sonntag, 23. September 2012

Strand und Ruinen

Strand in Mancora

Am Samstag in Mancora gönnten wir uns zunächst einen ausgiebigen Schlaf, bis wir dann schließlich am späten Vormittag Richtung Strand aufbrachen. Wir wanderten so einige Kilometer den Strand entlang, weil es einfach herrlich war, je weiter man vom Zentrum von Mancora wegkam, desto weniger Leuten begegnete man (Es waren sowieso schon nur ein paar…) Natürlich gingen wir auch mal im Pazifik schwimmen und als wir das Wasser wieder verließen und uns am Strand trockneten hatten wir das besondere Glück von der Küste aus zwei Buckelwale bei ihren Tauchvorgängen beobachten zu können.
So verbrachten wir bis Spätabends einen schönen Strandtag, bis wir dann zum Abendessen wieder in das uns bekannte gute Restaurant gingen. Wir wollten zwar eigentlich in eine Pizzeria, da die Pizzen dort allerdings in der kleinsten Größe umgerechnet etwa 10 Dollar kosteten und die Qualität durchaus fraglich war, entschieden wir uns dagegen.

Am nächsten Tag hieß es dann früh aufstehen, weil wir uns so einiges vorgenommen hatten.
Zunächst gingen wir nochmal am Strand spazieren, da Belén unglaublich gerne Seepferdchen suchen wollte und uns erzählt wurde, dass das am besten am frühen Morgen möglich wäre.
Wir fanden leider keine Seepferdchen, es war aber trotzdem wieder sehr schön und schließlich trafen wir uns dann wieder mit Dominik und Fabian um etwa 10 Uhr zum Frühstücken. Nach dem Frühstück ging es mit einem Direktbus von Mancora nach Piura (aha, es gibt also doch welche, interessant^^) und im Anschluss von Piura nach Catacaos und dann weiter nach Narihuala. Dort gibt es nämlich relativ gut erhaltene Ruinen aus der Prä-Inka-Zeit zu besichtigen. Die Erklärungen zu den Ruinen und Ausstellungsobjekten waren leider nur sehr spärlich und auf Spanisch, aber den Eintrittspreis von 1/2 Sol, also etwa 17 US-Cent war es allemal mehr als wert.
Nachdem wir die Ruinen besichtigt hatten ging es den ganzen Weg wieder zurück, natürlich nicht ohne dass uns die Fahrer von den Sammeltaxis zweimal übers Ohr hauen wollten und zurück in Piura versuchten wir dann direkt beim Büro der "Cooperative Loja" Tickets für den Nachtbus nach Loja zu kaufen. Leider gab angeblich keine Tickets mehr, also versuchten wir unser Glück im Büro von "Cariamanga". Dort gab es noch zwei Tickets und den etwas dubiosen Vorschlag 5 Tickets bis zur Grenzstadt zu kaufen, dort zu warten und dann hoffentlich 5 Plätze in einem Bus ergattern zu können, der dort 1 Stunde später durchfährt. Reservierungen wären nicht möglich gewesen.
Wir entschieden uns gegen das Risiko und beschlossen, bei "Loja" Tickets für morgen zu kaufen und in Piura zu übernachten.
Also wieder zurück zum anderen Büro und nach Tickets für morgen gefragt. "Ja, könnt ihr schon haben, aber wieso nehmt ihr denn nicht den Nachtbus heute Abend nach Loja?" Wtf? Wir waren zwar ziemlich verwundert, freuten uns aber dennoch wie ein Schnitzel und fuhren dann schließlich mit besagtem Nachtbus nach Loja, wo wir etwa um 6 Uhr morgens ankamen und von dort mit dem gewohnten Bus Richtung Zamora bis zur Station.



Baden im Pazifik, muss man mal gemacht haben.
Ein Buckelwal :)
v.l.: Ich, Belén, Fabian und Johannes
Die Prä-Inka-Ruinen


Komische, hässliche Inka-Hunde
(Eine spezielle Rasse, die kein Fell hat)

Wer entdeckt die Eule?
Von wegen nachtaktive Vögel ..
(Kaninchenkauz - Burrowing Owl - Athene cunicularia)