Freitag, 9. November 2012

Wir leben noch ...


An dieser Stelle ist mal wieder eine Entschuldigung fällig:
Der Blog hinkt stark hinter unseren Erlebnissen her. Ich hoffe ich kann die Lücken nachträglich stopfen...
Ich werde die nächsten Posts so datieren, wie wir sie erlebt haben, also wird es sich lohnen, einen Blick in die "Vergangenheit" zu werfen ...

Dienstag, 6. November 2012

Cuyabeno-Wanderung Tag V - die Abreise:


Mit einer genialen Wanderung in der Lagune (geniale Morgenstimmung) ging die erlebnisreiche Tour nun auch schon wieder dem Ende entgegen. Nach der langen Rückreise mit Motorboot und Bus sind wir dann am Nachmittag wieder wohlbehalten im wieder sehr heißen Lago Agrio angekommen.
Mit dem Nachtbus gings dann direkt nach Papallacta zu den Thermalquellen, wo wir uns ausgiebig im warmen Wasser auf 3.250 m NN entspannen konnten!



Der Fußabdruck eines großen Kaimans

großes Fressen

Nester von Oropendolas

und noch einmal eine Großamilie des Hoatzins

eine Schildkröte. Viele von diesen saßen auf den Baumstümpfen und sprangen fast immer ins Wasser, wenn wir vorbeifuhren

Thermalbad Papallacta

Montag, 5. November 2012

Cuyabeno-Wanderung Tag IV - Maniokbrot und Schamanismus:

Da die Einheimischen meistens bald nach der Dunkelheit schlafen gehen und auch schon wieder bei Tagesanbruch auf den Beinen sind, konnten wir Gilberto schnell dazu überreden, mit ihm zusammen eine frühmorgendliche Tour zu machen, diese bestand dann darin, um kurz vor 5 mit dem Motorboot zu den Kanus zu fahren und dann von dort aus wieder zurück zur Lodge zu paddeln. Tatsächlich haben wir wieder viel gesehen. Besonders deutlich wurde uns dann der geniale Unterschied zwischen von dem geräuschlosen, langsamen Paddeln und dem stinkenden Motorboot (alle anderen Touren waren ausschließlich mit Motorbooten unterwegs). Wir sahen nämlich auf einmal jede Menge Hoatzine und andere Vögel in den Bäumen und am Uferrand.
Nach dem köstlichen Frühstück sind wir dann wieder gemeinsam den Fluss weiter abwärts gepaddelt, mit dem Ziel, das Dorf, wo  Aldemar herkommt zu besuchen. Der Weg dorthin war wieder sehr abenteuerlich, da der Fluss sich auf 2 Arme aufteilte und wir den Kleineren wählten (mit der Absicht, eine Anakonda zu sehen, was uns leider nicht gelang).
Am Dorf angekommen (welches zurzeit nur über den Landweg zu erreichen war), schauten wir dann zu, wie Maniok-Brot gemacht wird. Und zwar von der Ernte angefangen! Die Bewohner leben zwar sehr abgeschieden von der Außenwelt, aber dennoch sind die Spuren der Moderne auch hier schon nicht mehr zu übersehen.
Weiter gings mit einem weiteren kulturellen Highlight, ein Besuch bei einem Schamanen, weiter flussabwärts. Er erzählte uns viel von seiner Arbeit und hatte sich extra für uns seine komplette traditionelle Kleidung aus vielen Papageifedern und Ketten (inklusive seiner wertvollstensogar, vollständig aus Jaguarzähnen) angezogen.
Die lange Rückfahrt mit dem Motorboot zur Lodge gestaltete sich dann aufgrund des niedrigen Wasserstands schwieriger als gedacht, sodass wir in der Abenddämmerung erst wieder ankamen. Ademasm, der Bootsfahrer, war danach aber ziemlich müde…
Das Kochteam hat sich sodann mit einem abermals leckeren Abendessen und einem selbstgebackenen Kuchen (ohne Backofen!) bedankt.

ein junger Marmorreiher

Erzfischer (einer von 5 hier vorkommenden Eisvogelarten)

wieder mal die lustigen Hoatzine

Blumen zum Essen (nur Tiere)


und zum Schmücken (nur für Menschen.)...

Limonenameisen. Genießbar!

erntereife Maniok-Pflanze

und die Weiterverarbeitung


das fertige Maniokbrot

Thomas, der Schamane


Sonntag, 4. November 2012

Cuyabeno-Wanderung Tag III - unter Piranhas und Kaimanen:


Nach dem frühmorgendlichen Delfinbeobachten vom Steg der Lodge aus gabs dann wieder ein gutes Frühstück und es ging zum nächsten Programmpunkt. Eine Wanderung zu Fuß unweit de Lodge durch den Urwald.
Gilberto, der Native-Guide (Anfang 50, mehrere Jahre "Bürgermeister" seiner Gemeinde, vom Stammm der Cofan), führte uns durch die Auwald- (Varzea) und Trockenwaldzonen (Terra firme)  und erzählte uns viel über (Heil)pflanzen (Bäume, verschiedene Palmen und Früchte) und zeigte uns, wie man in wenigen Minuten aus einem Palmenblatt einen praktischen Rucksack bauen kann.
Wie man eine Vogelfalle baut hat er uns dann auch noch demonstriert. Eine geschickte Anlage aus Stöckchen und einer Schnur. Die Schnüre werden ebenfalls aus Naturfasern aufwändig hergestellt. Beim Zurücklaufen gabs dann noch nochmal eine ordentliche Dusche von Oben, was bei den Temperaturen nicht schlecht war.
Nachmittags sind wir dann gespannt zum Piranha-Fischen zur Lagune aufgebrochen, diesmal mit einsetzendem Regen. Das war gar nicht schlecht, da deshalb einige Kaimane auf Trockenen aufhielten, als wir in die Lagune einbogen.
Die Lagune wird gar nicht vom Cuyabeno gespießt, sondern von kleineren Nebenflüssen. In den 2 Trockenzeiten pro Jahr ist es normal, dass die Lagune fast komplett austrocknet und überall Gras anfängt zu wachsen. Nur war es dieses Jahr anders, weil wir eigentlich gerade am Anfang der 2. Trockenzeit sein sollten. Da es aber die letzten Monate ungewöhnlich wenig geregnet hat, ist die Regenzeit dazwischen komplett ausgefallen…
Deshalb zumindest zum Fischen optimale Bedingungen. Mit unseren Holzruten und Fleischbrocken hatten wir dennoch nicht allzu viel Erfolg, das die Tiere meistens nur das Fleisch geschickt um den Haken herum abknabberten. Dennoch konnten wir ein paar Fische fangen und bestaunen. Danach haben wir sie aber wieder ins Wasser geworfen, da wir offiziell nichts aus dem Wildlife-Reservat mitnehmen dürfen.


am Fuß eines mächtigen Ceibo-Baumes


Fußabdrücke von einem Flachland-Tapir

Gilberto, in seinem traditionellen Outfit



Samen von einer Baumart



Hoatzine. Kein seltener Anblick hier!

Piranha Nr. 1