Samstag, 20. Oktober 2012

Cuenca, Tag 5 – Abreise

Zuvor haben wir aber noch eine historische Anlage aus der Inkazeit (namens Pumapungo) ganz in der Nähe vom Hostal besichtigt, was eine gute Idee war, denn der Park war wirklich schön und voller riesiger Kakteen, alter Nutzplanzen und blühenden Sträucher. Zudem war dort eine Vogelvoliere (Aufzuchtstation von vom Aussterben betrohter Arten), wo wir dann so einige Papageien sehen konnten, die sich sonst in der freien Wildbahn nur äußerst selten beobachten lassen. Um 12 Uhr mittags sind wir dann wieder zurück nach Loja gefahren und waren um etwa 19 Uhr wieder auf der Station, wo nur noch Blumenbestecke und diverse Poster von den Projekt-Antragstellern auf die Begutacherwoche hinwiesen. Inzwischen haben sich die Leute auf der Station auch wieder etwas ausgewechselt.

Die Inkaruinen "Pumapungo"

@Marinus: Endlich Kakteen!

Und anderes überdimensioniertes Gewächs


In der Voliere waren u.a. Tukane ...

... und Papageienarten zu bestaunen

Freitag, 19. Oktober 2012

Cuenca, Tag 4 – Cajas!

Dieses Mal aber nicht wieder zum Standard-Eingang, sondern schon wesentlich weiter unten (ca. 3.200 m NN) in das abgelegene Llaviucu-Tal. Um dort hin zu kommen muss man aber erst mal 2 km über eine steinige Straße entlang von Viehweiden zum Eingang laufen. Es hat sich trotz des erneut um die Mittagszeit einsetzenden Regens gelohnt (diesmal sind wir aber wegen dem urwüchsigen Bergregenwald und einer überdachten Holzsteg entlang des Sees gar nicht so nass geworden). Das Tal hatte landschaftlich so ziemlich alles zu bieten. Auch wenn sich einige tolle Vogelarten wie der Andenkondor, der Riesenkolibri oder der Blautukan nicht gezeigt haben, war die Wanderung um den See (beherbergt von einem Dutzend Ruderenten (Oxyura ferruginea) und einem brütenden Andenmöwenpaar) und durch Seggenwiesen und aufgelassene Weiden entlang des bis zum Rand gefüllten Gebirgsflusses, vorbei an 3 m hohen Bromelien und Lamaherden, einfach fantastisch.

Laguna Llaviucu
Südlicher Perlstachelschwanz

Ziemlich gut ausgebaute Wege und sogar ein Steg, von dem aus man
die Enten beobachten kann ohne sie übermäßig zu stören ...

Here´s a Llama, there´s a Llama ...


Donnerstag, 18. Oktober 2012

Cuenca, Tag 3 – nein, nicht schon wieder Cajas...

In der Stadt gibt es natürlich auch sehr viel zu sehen, sodass wir uns heute mal nicht auf den Weg in die Wildnis gemacht haben, sondern ein beeindruckendes Museum über die indigenen Völker der Anden (Inkas usw.) und einen schönen alten, halbverwilderten Stadtpark mit riesigen Eukalyptusbäumen, wo die beiden durch den vielen Regen reißenden Flüsse Tomebamba und Yanuncay zusammenfließen, angeschaut haben. Der Mittags erneut einsetzende starke Regen hat unsere Entscheidung, heute mal nicht zu wandern dann auch bestätigt. Mittlerweile ist das Zimmer im Hostal auch voll. Ein Frankfurter Partycrack hat sich noch eingefunden.

Cuenca ist eine ziemlich schöne Stadt ...

... mit vielen Kirchen ...

... und anderen Bauten aus der Kolonialzeit.

Obsidiangegenstände im Museum der indigenen Frühgeschichte

Grml !!!

So eine Art von Siegel: Stempelrollen mit Wappen

Eine Perlmuttkette

Ein Inkadenkmal

Nicht SpaX oder Torx, sondern die Früchte des Eukalyptusbaums
(den es hier leider überall gibt) sind die Mütter aller Schraubköpfe :)
(Jetzt weisst du es, Tim)

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Cuenca, Tag 2 – nochmal Cajas

Irgendwie sollten wir an diesem Tag nicht wieder in die Berge fahren, denn als wir heute, schon etwas später aufgestanden, mal den Süd-Terminal ansteuerten, wo angeblich viel öfter Busse nach Cajas fahren, fanden wir dort nur ein wirres Durcheinander vor, denn der eigentliche Terminal war wegen Renovierungsarbeiten geschlossen und die Busse hielten alle irgendwo an der Straße, wo sich auch ein großer Wochenmarkt befand. Schließlich haben wir dann doch noch einen alten Bus gefunden, der uns reichlich spät erneut zum Nationalpark-Eingang brachte. Dort fing es dann auch sogleich an zu regnen, sodass wir unsere geplante längere Wanderroute bald aufgaben. Pitschnass und durchgefroren sind wir dann irgendwann am frühen nachmittag wieder von einem alten Bus zurück nach Quenca mitgenommen worden...

Immerhin wartete eine warme Dusche und ein frisch gemachtes weiches Bett im Hostal auf uns. Und die Tortillias beim Mexikaner nebenan (es regnete immer noch) haben auch nicht schlecht geschmeckt.

Dienstag, 16. Oktober 2012

Cuenca, Tag 1 – Cajas Nationalpark!

Von einigen Leuten auf der Station haben wir schon viele tolle Berichte aus dem Cajas-Nationalpark gehört. Tatsächlich war der 50 min. entfernte Park auf knapp 4.000 m NN unbeschreiblich schön! Die Straße nach Guayaquil für mitten durch die Parkzone, sodass wir, als wir am Infozentrum ausgestiegen sind, sofort mitten in der Seenlandschaft waren. Nach dem Check-In (man braucht hier unbedingt eine schriftliche Erlaubnis, und muss den Parkwärtern genau sagen, wo man laufen will), sind wir dann gleich losmarschiert. Heute nur mal so den leichten Rundweg um die großen Seen herum, um sich an die Höhe zu gewöhnen. Tatsächlich merkt man jede Steigung unheimlich. Und am Abend durften wir dann auch feststellen, dass unsere Nasen rot leuchteten (obwohl es die ganze Zeit dicht bewölkt war und es am nachmittag sogar anfing zu regnen bzw. hageln). Nicht viele, aber doch ein paar bizzarre seltene Vogelarten wie die Andenmöwe (Larus serranus), den mystischen Streifenkarakara (Phalcoboenus carunculatus), den Meisenpitpit (Xenodacnis parina) und das quasi im Park endemischen Violettkehl-Glanzschwänzchen (ein Kolibri, der oft von winzigen Blümchen auf dem Boden Nektar trinkt) konnten wir immerhin schon beim ersten Anlauf sehen. Aber auch Lamas und Bromelien schücken diese fantastische, von formenreichen Felsen umrandete Paramo-Landschaft. Interessant ist auch der Polylepsis-Wald, der sich selbst in dieser Höhe in geschützen Lagen ausbildet. Der schlagartige Temperaturabfall mit dem einsetztenden Regen auf wenige Grad über Null war dann auch eine interessante Erfahrung. Zurück sind wir dann sogar umsonst mit einem privaten Reisebus mitgenommen worden. Schon glücklich, gerade noch dem Regen entkommen zu sein, sind wir dann aber dennoch auf den wenigen Metern bis zum Hostal in eine ordentliche Gewitterdusche gekommen.

Mit einem Abendessen im Cafe Eukalyptus (westernstyle, voll mit Touristen) haben wir den imposanten Tag dann in Quenca noch ausklingen lassen.




 Polylepsis-Wald



 

Montag, 15. Oktober 2012

Hola

Die Reise nach Quenca verlief ohne Probleme und Wartezeiten, das Bussystem in Ecuador ist einfach spitze, auch wenn es hier aufgrund der Topographie unvergleichlich länger dauert, um von A nach B zu kommen. Busfahrten übertags sind dafür aber immer sehr sehenswert, diesmal aus dem tropisch nasskalten Bergregenwald heraus durch tief eingeschnittene innerandische Trockentäler (mit Kakteen am Straßenrand) und über die Andenhochebene schließlich wieder runter  auf ca. 2.500 m ü NN wo die drittgrößte Stadt Ecuadors ähnlich wie Loja und Quito ein breites innerandines Tal ausfüllt. Dort angekommen, waren wir schon etwas überrascht vom Stadtbild. Mit den vielen kunstvollen Kirchen und Häusern in der Altstadt sieht sie einer europäischen Stadt doch sehr ähnlich. Kein Wunder, dass sie die Touristenhochburg Ecuadors schlechthin ist, wie wir auf dem Weg zum und natürlich auch im Hostal „Cigale“ (französischer Besitzer), gleich feststellen durften. Von der langen Busreise doch sehr erschöpft, gaben wir an diesem Abend aber dennoch den äußerst bequemen Betten im Schlafsaal „Rojo“ dem ausschweifendem Partyleben rund ums und sogar im Hostal (mit Live-Musik usw.) den Vorzug. Ein netter junger verliebter Kolumbianer bezog kurze Zeit später auch noch das Zimmer.

Sonntag, 14. Oktober 2012

Auf nach Cuenca

Auf der Station wird sich die nächste Woche ein Gutachterteam der Deutschen Forschergemeinschaft (DFG) und diverse andere wichtige Leute aufhalten. Dann wird darüber entschieden, ob das hier alles so toll ist, dass auch in Zukunft der DFG die Forschungen finanziert. Weil diese Leute alle so wichtig sind, haben wir leider keinen Platz mehr auf der Station. Macht aber nichts, wir wollten nämlich sowieso verreisen.
Damit beginnt also unsere Reisezeit und unser erstes Ziel wird die schöne Stadt Cuenca und der naheliegende Cajas-Nationalpark (zwischen 3000 und 4000 m hoch) sein. Am Samstag werden wir dann wieder kurz auf die Station fahren, um dann wieder weiterzureisen.
Da wir nur das allernötigste mitnehmen wollen bleibt der Computer auch hier und es wird vermutlich die nächste Woche über keine Blogeinträge, zumindest keine mit Bildern, geben.
Bis demnächst!