Dienstag, 30. Oktober 2012

Die Teufelsnase


Am Dienstag wollten wir dann schließlich noch zum Abschluss unseres Kurzbesuchs in Riobamba mit der berühmten Eisenbahn von Riobamba nach Sibambe fahren. Obwohl mittlerweile im Prinzip jeglicher Transport mit Bussen erfolgt hatte Ecuador einst eine Eisenbahnlinie, die von Quito bis nach Guayaquil verlief. In Sibambe zweigte früher noch eine zweite Linie nach Cuenca ab. Leider wurden diese Eisenbahnstrecken in den letzten Jahren kaum bis gar nicht gepflegt, weswegen im Moment nur Teilstücke zu befahren sind, die Route nach Cuenca wurde im Prinzip ganz aufgegeben. Allerdings werden im Moment sehr viele abschnitte wiederhergestellt und vielleicht gibt es in Zukunft wieder eine funktionierende Eisenbahn zwischen Quito und Guayaquil.

Für uns, wie auch die meisten anderen Touristen, besonders interessant war der Streckenabschnitt Alausí - Sibambe, weil dieser zu den größten Ingenieurleistungen in der Geschichte des Eisenbahnbaues gehört. Die Strecke verläuft an der berühmten Nariz del Diablo (Teufelsnase), einem markanten Bergvorsprung, vorbei und bewältigt auf einer Distanz von etwa 12 km eine Höhe von 511m.
Leider kann man im Moment nicht mehr von Riobamba aus losstarten, sondern muss erst mit dem Bus nach Alausí fahren, was wir dann auch taten.

Mittlerweile mit modernen Zügen
Obwohl die ganze Sache zwar nicht mehr so toll ist wie früher, wo man auch teilweise auf den Waggondächern sitzen konnte und das ganze eigentlich nur noch eine Touristenattraktion ist fand ich persönlich die Fahrt und die Strecke einfach fantastisch. Von Alausí aus geht es in verschlungener Streckenführung in Richtung der Nariz del Diablo, immer entlang eines malerischen Flusslaufes. An der Teufelsnase selbst wird der Abstieg dann so steil, dass die Streckenführung nur mit der sogenannten Zig-Zag-Technik bewältigt werden konnte. Bei dieser Technik fährt der Zug zunächst vorwärts bis er eine Weiche passiert und hinter der Weiche schließlich stehen bleibt. Die Weiche wird dann umgestellt und der Zug fährt dann Rückwärts das andere Gleis entlang weiter nach unten, bis er wieder eine Weiche passiert, nach der er dann letztendlich wieder vorwärts fahren kann. Schwer zu beschreiben aber echt genial.
In Sibambe schließlich angekommen, gab es dort den üblichen Touristenkram: tanzende Indianer, Kunsthandwerk, Llamareiten, ein kleines Museum etc.
Danach ging es dann dieselbe Strecke wieder zurück nach Alausí, von wo aus wir wieder mit dem Bus nach Riobamba fuhren.

Dann hieß es Abends noch einpacken, damit wir am nächsten Tag so früh wie möglich nach Quito weiterfahren konnten.
Die verschlungene Streckenführung im ersten Teilabschnitt

Das Zig-Zag-System

Der Bahnhof von Sibambe

Die berühmte Teufelsnase, die Schienen der Eisenbahn
sind ein bisschen zu erkennen


Indianer mit Ponchos und Jeans :)

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