Donnerstag, 20. September 2012

Isla Foca

Die „Robbeninsel“ sah schon auf dem Flyer (link: http://dl.dropbox.com/u/17280819/ISLA%20FOCA%20%20%20Dimas.pdf ) sehr beeindruckend aus. Sie ist gerade mal 800 Meter vom Festland entfernt und über das kleine Fischerdorf „La Islilla“ erreichbar. Demnach gings auf direktem Wege mit dem Bus nach Paita, einer kleinen Küstenstadt, wo wir dann auch übernachtet haben. In Paita fuhren wir mit einem Sammeltaxi 20 km über staubige Schotterpisten, die in einem so schlechten Zustand waren, dass selbst an der Klapperkiste mit einem uralten Dieselmotor und gesprungener Frontscheibe bei unserer Fahrt noch ein Licht abfiehl, welches der Fahrer dann achselzuckend einsteckte und weiter fuhr. Es tauchten nun sandige Felsen auf und außer dutzenden Geiern und ein paar verdorrten Büschen war kaum Leben zu sehen. Da die Sonne nun auch schon recht kräftig schien, war es, als ob man durch die Sahara fährt.

Im Hafen von Islilla

La Islilla selbst war dann auf jeden Fall die anstrengede Reise wert. Da es bereits Mittag war und wir hunger hatten, beschlossen wir, erst etwas zu essen um dann noch am selben Tag auf die Insel zu fahren. Es verirren sich scheinbar nur äußerst selten Touristen hierher. So waren wir natürlich ein absoluter Eyecather für die vielen Kinder. Im einzigen Restaurant aßen wir dann ein Fischgericht, das echt lecker war (hier enttarnt sich der Schreiber ;)). Da gerade Ebbe war, konnten wir noch nicht gleich übersetzen, machten aber einen Zeitpunkt um 14:30 Uhr aus. Für 80 Soles (was für unsere Verhältnisse nicht viel Geld ist) wollte uns ein Fischer rüberfahren. Die Zeit nutzten wir, um uns das Dorf und den Strand anzuschauen. Im Restaurant gab es keine Toillette und als Belen danach fragte, lachte die Wirtin nur und meinte, dass sie alle in die Berge gehen... Nun, dann gingen wir aus dem Dorf, einen Weg entlang, der verlockend richtung Strand führte, wir aber dann entsetzt feststellen mussten, dass es sich um das besagte Klo handelte... Über einen anderen Weg gelangten wir dann dennoch an einen sehr schönen Sandstrand, wo wir bereits Fregattvögel, Buckelwale, witzige Krabben und Echsen entdeckten und in der gleisenden Sonne badeten. Pünktlich um halb 3 waren wir dann wieder am Hafen, aber es kam keiner. Auch nicht, als wir ihn über die Lautsprecheranlage im Dorf riefen liesen. So waren wir schon etwas enttäuscht, aber wir hatten Glück und ein anderer Fischer nahm uns mit auf die Insel. Es waren ein Junger Mann und ein Junge, die uns dann jeweils zu 2. auf Flösen zu ihrem Fischerboot schifften. Die kurze Fahrt zur Insel war sehr schaukelig, aber sehr schön, weil wir schon vor der Landung ganz nah an den Vogelfelsen vorbeifuhren und tausenden von Guanoscharben und Blaufußtölpeln sowie die ersten Pinguine (Humboldt-Pinguine) sehen konnten. Einige schwammen auch neben dem Boot. Auf der außschließlich von Robben und Seevögeln bewohnten Insel gibt es einen idyllischen Traum-Sandstrand und wir gingen, nachdem wir alle wieder ausgebootet waren, mit dem jungen Mann (der Junge blieb im Boot) auf die Insel. Dort ist ein Leuchtturm und von oben hatten wir wiederum einen fantastischen Blick auf die Vogelfelsen und die Seelöwen-Kolonie, welche mehrere tausend Tiere umfasst! Das war ein wirklich unvergessliches, einmaliges Naturschauspiel auf dem Helgoland des Südens!

Nachdem wir dann wieder mehr oder weniger trockenen Fußes aufs Festland übersetzten und uns noch etwas die Misswalen auf dem Dorfplatz anschauten, gings dann auch schon weiter, wieder zurück mit einem Taxi nach Paita. Dort war ein großer Jahrmarkt und Kunstmarkt, wo es alles mögliche an typisch peruanischen Stoff- und Schmucksachen gab.

Erschlagen von den vielen Eindrücken (und natürlich auch von der langen Reise) vielen wir dann totmüden in unsere Betten.

Ein richtiges Fischerdorf: Islilla

Die Toilette des Dorfes

Am Strand gefunden...


Perú Pacific Iguana (Microlophus peruvianus)juvenil
 



Peru-Pelikan, offiziell Chile-Pelikan / Peruvian Pelican / Pelecanus thagus / Pelícano peruano...
... beim Futtern

Seelöwen / South American Fur Seal /  Arctocephalus cf. australis / Lobo fino sudamericano 



Olivenscharbe / Neotropic Cormorant / Phalacrocorax brasilianus / Cormorán neotropical

Blaufußtölpel / Blue-footed Booby / Sula nebouxii  (kein Photoshop ;) )



Mitte: Humboldt-Pinguin / Humboldt Penguin / Spheniscus humboldti / Pingüino de Humboldt

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